So prüfen Sie Ihren FI-Schutzschalter: Wie ein simpler Test Ihr Leben retten kann
Zweimal im Jahr sollten man den Prüfknopf betätigen – das geht ganz einfach. Ein guter Zeitpunkt dafür ist die Zeitumstellung im Frühjahr und im Herbst.Einleitung
Hand aufs Herz: Wann haben Sie das letzte Mal daran gedacht, den FI-Schalter in Ihrer Wohnung oder in Ihrem Haus zu testen? Wenn Sie zögern, dann sind Sie wahrscheinlich nicht allein – leider. Der FI-Schalter (Fehlerstromschutzschalter) sollte zweimal im Jahr mit der Prüftaste getestet werden, damit er dann im Fehlerfall auch wirklich funktionieren kann und die Fehlerquelle unverzüglich abschaltet.
„Die Zeitumstellung ist ein guter Zeitpunkt, um den FI-Schalter einem einfachen und unkomplizierten Test zu unterziehen. Als Erinnerung, weil viele darauf vergessen, aber auch, weil einige elektronische Geräte im Haushalt neu eingestellt werden müssen“, erklärt Christian Bräuer, Innungsmeister der Landesinnung Wien der Elektro-, Gebäude-, Alarm- und Kommunikationstechniker.
Drücken Sie die Prüftaste!
Mit einem einfachen Test können Sie sich vergewissern, ob der FI-Schalter in Ihrer Wohnung, in Ihrem Haus im Fehlerfall funktioniert. Dazu müssen Sie nur die Prüftaste am FI-Schalter drücken, wodurch ein Fehler im FI simuliert wird und bei korrekter Funktion der FI-Schalter ausschaltet. Schaltet er aus, ist alles in Ordnung. Andernfalls sollte schnellstmöglich ein/e Elektriker*in verständigt werden.
Elektrogeräte neuerer Generation können die Auslösung verzögern oder sogar verhindern
„Wenn im Fehlerfall gefährliche Situationen und oder eine Gefahr der Elektrisierung bestehen, kann nur ein funktionierender FI- Schalter Ihr Leben retten und vor Bränden schützen. Die Technik hat sich auch im Haushalt enorm weiterentwickelt. Geräte der neuen, modernen Generation können die Funktionalität des FI-Schutzschalters negativ beeinflussen oder eine Abschaltung im Fehlerfall sogar ganz verhindern. Es ist auch möglich, dass die Schalterkontakte verkleben, wenn diese nie bewegt werden. Deshalb ist es für Ihre Sicherheit und die Ihrer Familie wichtig, den FI-Schutzschalter regelmäßig zu testen“, erklärt Innungsmeister Christian Bräuer. Die damit verbundenen Gefahren seien laut Bräuer sehr ernst zu nehmen.
„Ein Stromschlag oder ein elektrisch gezündeter Brand kann schwerwiegende Folgen haben – Gesundheitsschäden wie Muskelkrämpfe, Atemlähmung bis hin zu lebensbedrohlichen Herzkammerflimmern sowie Sach- und Brandschäden können die Folge von nicht funktionierenden FI-Schaltern sein. Deshalb schützen Sie sich!“, so Bräuer.
30 bis 50 Prozent der FI-Schalter veraltet oder nicht mehr zeitgemäß
Wie viele Wiener Haushalte über einen veralteten FI-Schutzschalter verfügen, ohne es vielleicht selbst zu wissen, ist statistisch nicht erfasst. „Ich gehe davon aus, dass rund 30 bis 50 Prozent der FI-Schalter in Wien nicht mehr ganz auf dem neuesten Stand sind. Allein bei der Neuanschaffung von Haushaltsgeräten oder Beleuchtungen sollte der FI-Schalter von Elektriker*innen beurteilt werden, ob er beim Verwenden der neuen Geräte und LED-Beleuchtungen tatsächlich noch ausreichenden Schutz im Fehlerfall bietet. Außerdem werden die vom Hersteller angegebenen Intervalle für die Betätigung der Prüftaste in der Regel nur sehr selten eingehalten. Dadurch wird die Lebensdauer eines FI drastisch verkürzt“, weiß Innungsmeister Christian Bräuer.
Die wichtigsten Antworten im Überblick
-
1. Warum muss ich den FI-Schutzschalter testen?
Weil es um Ihre Sicherheit geht. Wenn Sie mit im Fehlerfall mit Strom in Berührung kommen, kann nur ein funktionierender FI-Schalter Ihr Leben retten. In den meisten Haushalten werden zwar alte Elektrogeräte durch modernere ersetzt, aber dabei wird vergessen zu prüfen, ob der vorhandene FI-Schalter auch wirklich noch für die neuen Geräte geeignet ist.
Moderne Geräte und veraltete FI-Schutzschalter sind eine sicherheitstechnisch bedenkliche Kombination. Neue Elektrogeräte können die Funktion des FI-Schutzschalters negativ beeinflussen oder sogar eine Abschaltung im Fehlerfall ganz verhindern.
-
2. Muss ich den FI-Schutzschalter bei der Zeitumstellung testen?
Nein, Sie können den FI-Schalter-Test jederzeit durchführen. Die Zeitumstellungen sind eine gute Gelegenheit dafür, da einige Geräte und Uhren im Haushalt neu eingestellt werden müssen.
-
3. Wie führe ich den FI-Test durch?
Dazu müssen Sie die Prüftaste am FI-Schalter drücken, wodurch ein Fehler im FI-Schalter simuliert wird und bei korrekter Funktion der FI-Schalter ausschaltet. Schaltet er ab, ist die Funktion in Ordnung. Andernfalls sollte schnellstmöglich ein/e Elektriker*in verständigt werden.
-
4. Was ist zu tun, wenn der FI-Schalter nicht auslöst?
Sie sollten schnellstmöglich einen Termin mit Elektriker*innen vereinbaren. Für den ordnungsgemäßen Zustand der elektrischen Anlagen in Ihrer Wohnung ist Ihr Vermieter verantwortlich.
-
5. Wie erkenne ich, welcher FI-Schalter mich ausreichend schützt?
Der FI-Schutzschalter muss mit der Aufschrift „30 mA“ gekennzeichnet sein. Der FI muss auf jeden Fall ersetzt werden, wenn entweder „100 mA“ oder „300 mA“ angegeben ist.
Die Bezeichnung „AC“ und das Symbol „Welle“ weisen darauf hin, dass der FI nicht mehr zeitgemäß ist und wahrscheinlich mindestens 10 bis 20 Jahre im Einsatz war. Wenn Sie einen solchen FI-Schalter haben, sollte auf jeden Fall ein/e Elektriker*in den FI-Schalter mit einem Messgerät überprüfen und seine Verwendung beurteilen. Dieser FI ist z. B. für moderne Waschmaschinen, Geschirrspüler und LED-Beleuchtungen nicht mehr geeignet.
-
6. Wann ist ein Austausch erforderlich?
Zwischen 1970 und 1990 wurden vermehrt FI-Schutzschalter mit einer sichtbaren Höhe von 8 cm eingebaut. Diese waren in der Regel von der Firma F&G. Ob ein solcher FI-Schalter vorhanden ist, kann relativ einfach an der Vorderseite des Sicherungskastens (dort befindet sich auch der Prüf-/Testknopf) mit einem Maßband überprüft werden! Zum Vergleich: Das heutige Standardmaß beträgt 4,5 cm und nicht 8 cm. Die Lebensdauer solcher Geräte ist auf jeden Fall deutlich überschritten und der FI-Schalter sollte ausgetauscht werden.
